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Caridina oder Neocaridina? Der große Vergleich für Garnelenfreunde

  • Autorenbild: VIVELAVIE DESIGN STUDIO
    VIVELAVIE DESIGN STUDIO
  • 30. Mai
  • 3 Min. Lesezeit

Aktualisiert: 14. Nov.

Garnelen zählen seit Jahren zu den beliebtesten Wirbellosen in der Aquaristik. Besonders die beiden Gattungen Caridina und Neocaridina haben sich etabliert – nicht nur aufgrund ihrer faszinierenden Farbenvielfalt, sondern auch wegen ihres spannenden Verhaltens.


Doch worin unterscheiden sich Caridina und Neocaridina genau? Welche ist für Anfänger besser geeignet und welche bietet dem erfahrenen Aquarianer züchterische Herausforderungen?


In diesem Beitrag erfährst du alles, was du über die Unterschiede, Anforderungen und Besonderheiten von Caridina und Neocaridina wissen musst:




1. Herkunft und Lebensräume


Neocaridina stammen ursprünglich aus Südostasien, insbesondere aus Regionen in China und Taiwan. Dort leben sie in stehenden oder langsam fließenden Gewässern mit relativ stabilen Temperaturen und mäßig harten Wasserwerten.


Caridina hingegen sind in einem deutlich breiteren geographischen Raum verbreitet – darunter Indien, Indonesien und vor allem Japan. Einige Arten, wie die beliebten Taiwan Bees oder Crystal Red, stammen aus kühlen, weichen Gebirgsbächen mit extrem klaren und nährstoffarmen Bedingungen.


Diese unterschiedlichen Ursprünge spiegeln sich auch direkt in den Ansprüchen der Tiere an die Wasserqualität und Haltung wider.




2. Wasserwerte und Haltungsbedingungen


Die größten Unterschiede zwischen Caridina und Neocaridina zeigen sich bei den bevorzugten Wasserwerten:



Neocaridina

Caridina

Varianten

z. B. Red Cherry, Blue Dream

z. B. Crystal Red, Blue Bolt, Red Wine

Temperatur

18–26 °C

20–24 °C

pH

6,5–8,0

5,5–6,8

GH (Gesamthärte)

6–16

4–6

KH (Karbonathärte)

3–12

0–1

Leitwert

250–500 µS/cm

150–250 µS/cm

Fazit

Besonders geeignet für Leitungswasser ohne große Anpassungen

Bevorzugen weiches, aufbereitetes Wasser, meist aus Osmose mit gezielter Aufsalzung (GH+)


Wichtig: Caridina sind empfindlicher gegenüber Schwankungen als Neocaridina. Besonders beim pH-Wert und der Karbonathärte. Ein stabiler, gut eingefahrener Bodengrund (z. B. aktiver Soil) hilft, optimale Bedingungen zu halten.




3. Farben, Muster und Variantenvielfalt


Beide Gattungen haben eine beeindruckende Vielfalt hervorgebracht – durch gezielte Zucht über viele Jahre:

Neocaridina-Varianten:


• Red Sakura / Fire Red

• Blue Dream / Blue Velvet

• Orange Sakura

• Yellow Fire / Neon Yellow

• Green Jade

• Rili-Varianten (z. B. Red Rili, Blue Rili)


Diese Farben sind relativ stabil, lassen sich leicht kombinieren, und färben sich zuverlässig durch.


Neocaridina Zwerggarnele von GarnelenBob


Carinina Zwerggarnele von GarnelenBob

Caridina-Varianten:


• Crystal Red / Crystal Black

• Taiwan Bee (Blue Bolt, Red Wine, Panda, King Kong)

• Fancy Tiger

• Aura Blue

• Shadow Mosura

• Red Galaxy / Fishbone


Caridina-Zuchtlinien sind oft empfindlicher und selektiver. Viele Züchter arbeiten über Jahre hinweg an der Stabilisierung neuer Muster und Farben.


4. Verhalten und Sozialstruktur


Sowohl Caridina als auch Neocaridina sind friedliche Tiere, die in Gruppen von mindestens 10 Tieren gehalten werden sollten – besser mehr.


Sie zeigen in strukturreichen Becken ein interessantes Sozialverhalten: Sie grasen Pflanzen, Moos, Holz und Substrat ununterbrochen nach Fressbarem ab.


Neocaridina sind etwas aktiver und weniger scheu. Caridina verstecken sich eher bei Stress oder suboptimalen Bedingungen. Bei optimaler Haltung zeigen auch sie ein sehr lebendiges Verhalten.




5. Zucht und Nachwuchs


Die Zucht unterscheidet sich bei beiden Gattungen deutlich:

Neocaridina

Caridina

• Sehr einfach zu züchten, auch im Gesellschaftsbecken


• Weibchen tragen ca. 20–40 Eier


• Nach ca. 3–4 Wochen schlüpfen fertige Junggarnelen


• Jungtiere wachsen schnell und sind recht unempfindlich


• Anspruchsvoller: Zucht gelingt nur bei stabilen Wasserwerten


• Weibchen tragen etwa 20–30 Eier


• Entwicklung dauert 3–5 Wochen


• Jungtiere benötigen sehr sauberes Wasser mit wenig Keimbelastung


• Häufig separate Zuchtbecken notwendig


Hinweis: Kreuzungen zwischen verschiedenen Neocaridina-Varianten sind möglich und führen oft zu Wildformen. Bei Caridina besteht ebenfalls Hybridisierungsgefahr, z. B. zwischen Crystal Red und Taiwan Bees.



6. Einrichtung des Beckens

Neocaridina

Caridina

• Feiner Kies oder Sand


• Leitungswasser oft ausreichend


• Pflanzen, Moos, Wurzeln – viele Verstecke


• Schwammfilter oder Hamburger Mattenfilter


• Keine CO₂-Zugabe notwendig

• Aktiver Soil als Bodengrund


• Osmosewasser + GH+-Salze zur Aufbereitung


• Viel Moos (z. B. Weeping, Taiwan oder Fissidens) für Jungtiere


• Laub, Seemandelbaumblätter, Mulmaufbau


• Licht, Strömung und Temperatur gut kontrollieren



7. Fazit: Neocaridina oder Caridina – Welche Garnele ist die richtige für dich?


Neocaridina sind ideal für Einsteiger. Sie sind robust, verzeihen kleine Fehler und gedeihen in einem gut bepflanzten Gesellschaftsbecken problemlos. Mit etwas Geduld kann man hier schon tolle Farbselektionen erzielen.


Caridina sind für erfahrene Aquarianer eine faszinierende Herausforderung. Ihre Farben und Muster sind einzigartig, ihre Haltungsbedingungen jedoch anspruchsvoller. Wer bereit ist, sich intensiv mit Wasserchemie und Zuchtlinien zu beschäftigen, wird mit einzigartigen Tieren belohnt.


Auf einen Blick:

Kategorie

Neocaridina

Caridina

Schwierigkeit

Einsteigerfreundlich

Anspruchsvoll

Wasserwerte

Hartes bis mittelhartes Wasser

Weiches Wasser, pH-sauer

Farben

Stabil, kräftig

Vielfältig, züchterisch selektiert

Zucht

Einfach

Komplex

Haltung

Robust, unkompliziert

Empfindlich, stabiler Ablauf nötig


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